Mit dem Einzug des warmen Frühsommerwetters beginnt für die Schulimkerei eine besonders aufregende Zeit: die Schwarmzeit. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Phänomen, warum schwärmen Bienen und worauf müssen Imker in dieser Zeit besonders achten?
Schwärmen ist das natürliche Vermehrungsverfahren der Honigbienen. Ein Bienenvolk teilt sich in zwei oder mehr Gruppen, um neue Völker zu gründen. Dies geschieht meist im späten Frühling oder frühen Sommer. Imker kontrollieren jetzt wöchentlich ihre Bienenvölker auf Anzeichen eines bevorstehenden Bienenschwarms. Längliche Brutzellen, sogenannte Schwarmzellen, verstecken sich meist am Rand der Waben. Aus ihnen schlüpft eine neue Bienenkönigin. Finden wir solche Schwarmzellen, dann wird das Bienenvolk bei nächster Gelegenheit schwärmen. Dabei verlässt die alte Bienenkönigin mit einem Teil der Arbeiterinnen ihren Bienenstock und macht sich auf die Suche nach einer neuen Behausung. Ihren alten Bienenstock mit allen Waben, dem gesammelten Honig und der noch schlüpfenden Brut hinterlässt sie ihrer jungen Nachfolgerin.
Wir könnten nun das Bienenvolk laufend beobachten. Sobald der Schwarm auszieht wird er sich üblicherweise in der Nähe in einem Baum niederlassen. Dort könnten wir ihn einfangen und in einen leeren Bienenkasten umsiedeln. Dies ist jedoch für uns als Schulimkerei mit begrenzter Zeit wenig praktikabel. Daher wählen wir den Weg der Schwarmvorwegnahme. Diese Maßnahme kommt einem natürlichen Bienenschwarm am nächsten: wir teilen das Volk, in einem verbleibt die Königin ohne Schwarmzellen, im anderen Teil befinden sich ein bis zwei Schwarmzellen, aus denen bald eine neue Königin schlüpfen wird. Somit erlischt der Schwarmtrieb und wir haben mit dem Ableger ein weiteres Bienenvolk in unserer Schulimkerei.